Rückblick 2003 mit Projektplanung für das Jahr 2004

 

Als Beauftragte des deutschen Vereins „Hilfe für Kinder e.V.“ Heinsberg (Vorsitzende: Klaus Wuppermann, Claudia Hahn) setzen wir uns in Temesvar und im Kreis Timis für die Verbesserung der Situation der Kinder in den Heimen und Kliniken, der Straßen- und Romakinder, für schulentlassene Heimjugendliche und für Familien in Not ein und unterstützen die Reform der Heimerziehung und der Jugendhilfe durch gezielte Projekte in den Institutionen, finanzielle und materielle Unterstützung und Beratung. Unsere Projekte gehen von der realen Situation der Institutionen aus und verbessern an der Basis die Bedingungen für die Kinder und Jugendlichen.

 

Folgende Projekte, die wir z.T. schon lange fördern, haben wir 2003 weitergeführt:

  • Verbesserung der Verpflegung für Kinder in Heimen und Kliniken
  • Suppenküche für Straßenkinder und Obdachlose
  • „Kleine Köche“ (mit 14 Kochkursen für Heimkinder)
  • Alphabetisierungsprojekte in 5 Einrichtungen für Straßen- und Romakinder
  • „Therapeutische Gärten“ in 7 Heimen
  • „Betreutes Wohnen“ für heimentlassene Jugendliche
  • Monatliche Elterntreffen für Mütter und Väter von behinderten Kindern
  • Singen mit Gitarre in 2 Straßenkinderheimen
  • Heimkinder musizieren im Kinderheim Onesti-Straße Temesvar
  • Freizeitaktivitäten und Ferienlager
  • Spiel- und Sportfeste für Heimkinder
  • Patenschaften für Absolventen der Erzieherfachschule, die in Kinderheimen arbeiten

Einige Projekte haben wir 2003 neu begonnen oder intensiviert und werden sie auch 2004 weiterführen:

Im Sonderschulheim Musorgski-Straße konnten 10 Mädchen in einem Handarbeitskurs stricken und häkeln lernen. Dafür haben wir Material und ein kleines Honorar für die Betreuerin gezahlt.

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie finanzierten wir ein Freizeitprojekt „Spiel, Musik und Bewegung“ für psychisch kranke Kinder.

Den Wochenkindergarten Odobescu-Straße in Temesvar, in dem etwa 60 Kinder, meist aus armen Familien, von Montag bis Freitag leben, weil ihre Eltern – oft in Wechselschicht - arbeiten und ihre Kinder nicht betreuen können, haben wir mit Geld für die Verbesserung der Verpflegung und für die Freizeitgestaltung unterstützt.

Im nächsten Jahr wollen wir außerdem Tageskindergärten in armen Wohnvierteln von Temesvar mit Spiel- und Malsachen ausstatten und Zuschüsse für Frühstück, Mittagessen und Nachmittagsimbiss geben, damit diese Kinder ausreichend und gesund verpflegt werden können.

Einem neu eingerichteten Kindergarten für Romakinder, der die Kleinen auf den Schulbesuch vorbereitet, haben wir mit Geld für die Einkleidung besonders bedürftiger Kinder und für ein Pausenfrühstück geholfen.

Für Romafamilien, die zu Hause sehr ärmlich, beengt und ohne fließendes Wasser leben, haben wir die Einrichtung einer Waschküche unterstützt, in der sie duschen und Wäsche waschen können.  

Mit Finanzhilfen der EU und der Weltbank hat die Generaldirektion für Kinderschutz begonnen, die großen Kinderheime aufzulösen und differenzierte kleine Einrichtungen für Heim- und Straßenkinder zu schaffen, wie ein Mutter-Kind-Heim, ein Zentrum für Kleinkinder in Not, Therapiezentren für Kinder mit psychosozialen Problemen, Kleinheime für behinderte Kinder und eine Einrichtung für Kleinkinder mit Entwicklungsdefiziten, denen wir 2004 bei der Ergänzung ihrer Einrichtung (Staubsauger, kleine Küchengeräte, etc.) mit Geld für die Verbesserung der Verpflegung und mit Material für die Freizeitbeschäftigung helfen wollen.

Vor einem Jahr wurde eine Auffangstelle für Straßenkinder eingerichtet, in der sich die Kinder aufwärmen und spielen können. Ein junger Erzieher und seine Frau bemühen sich dabei, Kontakt zu ihnen aufzubauen und sie für eine Rückkehr in ihre Familien oder zur Aufnahme in einem Kinderheim zu gewinnen. Wir konnten Material für die Freizeitbeschäftigung, Geld für einen Imbiss und ein Honorar für den Erzieher bereitstellen.

Nachdem diese Auffangstelle Ende 2003 in größere Räumlichkeiten umgezogen ist, wo die Straßenkinder dauerhaft betreut werden und auch übernachten können, wollen wir 2004 für sie auch ein Alphabetisierungsprojekt finanzieren und ihre Verpflegung verbessern.

Der Schwerpunkt unser Hilfe für Straßenkinder liegt nach wie vor in der Unterstützung der 4 Straßenkinderheime (Straßenkinderheim St.Nikolaus, Aufnahmeheim, Kinderheim „Fratii lui Onisim“ und Straßenmädchenheim „Mana“), in denen wir z.B. Alphabetisierungsprojekte, „Singen mit Gitarre“, Kochkurse, Tagesausflüge, Ferienlager und andere Freizeitprojekte als Beiträge zur Resozialisation dieser Straßenkinder fördern und sie bei Bedarf einkleiden.

Für die Fachschule „Sancta Maria Hilfe“, die Erzieher ausbildet, wurde die Ausbildungszeit von 3 auf 2 Jahre reduziert, so dass sich 2 Jahrgänge mit 80 Schülern im Juni 03 der Abschlussprüfung stellten.

Die Absolventen der Schule werden von den Heimen gern eingestellt, erhalten aber nur ein kleines Gehalt unter 100,-Euro pro Monat. Wir unterstützten deshalb viele Absolventen, wenn sie in einem Heim arbeiten, um zu verhindern, dass sie eine besser bezahlte Arbeit in der Industrie oder Wirtschaft annehmen.

Die Armenküche Mehala, die zu Jahresbeginn 2003 zweimal pro Woche ein warmes Mittagessen für 70 Bedürftige (Familien mit Kindern, alte und kranke Menschen) gekocht hat, kann dank der Spenden, die wir aus Deutschland und von unserem holländischen Partnerverein bekamen, jetzt dreimal pro Woche an 120 Bedürftige eine sättigende Mittagsmahlzeit ausgeben.

2004 wollen wir wenigstens einen 4.Wochentag finanzieren. (Ein Mittagessen für 120 Menschen kostet 50,-Euro, im Monat also 200,-Euro.)

Viele Familien in Rumänien leiden auch heute noch große Not; 40 % leben unter der Armutsgrenze. Daher liegt uns die Unterstützung bedürftiger Familien sehr am Herzen. Etwa 30 Familien haben wir regelmäßige monatliche Patenschaften von 25 – 60 Euro und weiteren 150 Familien Einzelunterstützungen von 20 – 100 Euro für Essen und Kleidung, Gas- und Stromkosten, für Schulmaterial oder Winterholz, zu Ostern und Weihnachten und bei besonderen Notlagen, wie schwerer Krankheit oder Todesfall in der Familie gegeben.

2003 standen uns 130.730,-Euro zur Verfügung, die wir von Spendern aus Deutschland, Holland, Österreich und Italien erhielten. Davon haben wir u.a. für Kinderheime und –kliniken etwa 50.000,-Euro, für Projekte für Straßen- und Romakinder 10.000,-Euro, für Familien in Not und die Armenküche 29.000,-Euro und für die Erzieherfachschule (für Stipendien, Lehr- und Lernmittel für Bedürftige und Absolventen) 15.000,-Euro verwendet.

(In diesen Geldern sind auch 25.000,-Euro enthalten, die für Weihnachten bestimmt waren.)

2004 werden wir die bisher notwendigen und bewährten Projekte fortführen, um dadurch weiterhin vielen benachteiligten Kindern und Familien zu helfen.
Unsere Hilfe für die Kinder ist nur möglich, weil uns seit über 12 Jahren viele Spender regelmäßig unterstützen, auch weil sie wissen, dass jede Spende ohne jeden Abzug den „Endverbraucher“ erreicht, wir die Zweckbestimmung des Spenders strikt beachten, jede Spende dem Spender mit Brief, Bild und Quittung abrechnen und für eine Spendenquittung für das Finanzamt sorgen.

Wir danken an dieser Stelle allen Spendern von Herzen für ihre Spenden, die vielen Menschen, besonders den Kindern, ihre Lebenssituation verbessern und ihnen zeigen, dass sie nicht vergessen sind.


Salutari cordiale!
Hubertus + Mechtild Gollnick