Rückblick 2004 - Projektplanungen für 2005

2004 war das 14. Jahr unserer Hilfe für Kinder in den Heimen und Kliniken, für Roma- und Straßenkinder und für Kinder in armen Familien in Temesvar und im Kreis Timis.
Wir – Hubertus und Mechtild Gollnick – haben uns vor Ort für die Verbesserung der Lebenssituation dieser Kinder durch finanzielle und materielle Unterstützung und durch gezielte Projekte eingesetzt. Es kam uns darauf an, nicht nur für kurze Zeit zu helfen, sondern durch kontinuierliche Hilfe und langfristige Projekte zu erreichen, dass es benachteiligten Kindern in Rumänien dauerhaft besser geht.

Folgende Projekte, die sich zum großen Teil schon lange bewähren, wurden auch 2004 gefördert:

  • Verbesserung der Verpflegung durch monatliche Zuschüsse für 8 Heime, 3 Kinderkliniken, den Wochenkindergarten Odobescu-Straße, 2 Ganztagskindergärten in den armen Wohnvierteln Plopi und Crisan und die Suppenküche für Straßenkinder und Obdachlose von „Timisoara `89“
  • Alphabetisierungsprojekte für Straßen- und Romakinder:             
    5 Straßenkinderheime und 2 Initiativen zur Förderung von Romakindern bekamen Geld für Schulmaterial, kleine Feste am Schuljahresende und zu Weihnachten und Lohnzuschüsse für die Lehrkräfte
  • „Kleine Köche“: 12 Kochkurse a 10 Wochen und 4 Kurse a 5 Wochen
    halfen älteren Heimjugendlichen, sich auf ein selbständiges Leben nach ihrer Heimentlassung vorzubereiten.
  • Wegen des großen Interesses der Jugendlichen sind für 2005 weitere Kochkurse geplant.
  • „Betreutes Wohnen“ für heimentlassene Jugendliche; wir förderten v.a. ihre Betreuung, Beratung und Fortbildung.
  • „Therapeutische Gärten“ als sinnvolle Beschäftigungsmaßnahmen, insbesondere für behinderte Jugendliche und junge Erwachsene
  • Unterstützung des Kriseninterventionsheims, in dem schwer behinderte Kinder aus Familien in Krisensituationen jeweils 2 Wochen lang betreut werden
  • Monatliche Infotreffen und Beratungen für Mütter und Väter behinderter Kinder
  • Einrichtung von Spielgärten mit Tischtennisplatten, Schaukeln, Sommerstühlen und –tischen, Sonnenschirmen etc. im neuen Aufnahmeheim und im Tagesheim für AIDS-kranke Kinder „Effata“
  • Handarbeitskurse für Mädchen des Sonderschulheims Musorgski-Straße
  • Bekleidung und Schuhe für Heim- und Straßenkinder
  • Spiel-, Sport- und Theaterfeste
  • Unterstützung, Geschenke und Feiern für bedürftige Kinder zu Ostern und Weihnachten; dafür verwendeten wir insgesamt 31.500,-Euro.
  • Freizeitaktivitäten und Ferienlager für Heimkinder;
  • 2005 sollen verstärkt auch Ferienfreizeiten für Kinder sehr armer Familien, v.a. aus weit abgelegenen Dörfern, unterstützt werden.
  • Musische Projekte, wie „Singen mit Gitarre“ (in 2 Straßenkinderheimen), „Heimkinder musizieren“ (im Kinderheim Onesti-Straße) und „Malen, Musik und Bewegung“ (in der Kinderpsychiatrie), wurden mit 25–50 Euro monatlich finanziert.
  • Unterstützung bedürftiger Schüler der Erzieherfachschule „Sancta Maria Hilfe“ mit Lernmitteln oder monatlichen Patenschaften
  • Im neuen Jahr sollen auch bedürftige Jugendlichen in anderen Schulen oder Berufsausbildungen mit Ausbildungsbeihilfen unterstützt werden.
  • 40 Absolventen der Erzieherfachschule, die in Heimen arbeiten, aber trotz guter Qualifikation schlecht bezahlt werden, erhielten dreimal Unterstützungen von je 50,-Euro, weitere 9 Absolventen monatliche Patenschaften von 25–50 Euro.
  • Ergänzung der Einrichtung von Tischlerwerkstätten mit Kleinmaschinen in 5 Heimen, in denen Jugendliche durch Holzarbeiten ihre handwerklichen Fertigkeiten üben und ihre berufliche Neigung und Eignung prüfen können.

 

Unterstützung der neu eingerichteten Kleinheime in Temesvar:
Die Kinderschutzdirektion hat mit Geldern der EU, der Weltbank und privater Spender die großen Kinderheime (mit 70–250 Kindern) im Kreis Timis in familienähnliche Wohngruppen umgestaltet und verkleinert, viele Heimkinder in Pflegefamilien untergebracht und neue Kleinheime für Kinder mit Behinderungen oder Entwicklungsdefiziten und für Straßenkinder eingerichtet.Wir unterstützten diese Kleinheime mit Freizeitmaterial, Radio-Cassettenrecordern, Wolldecken und Bekleidung etc. und mit Geld für eine bessere Verpflegung der Kinder.

In der neu eingerichteten Auffangstelle für Straßenkinder, in der sich ein junger Erzieher mit seiner Frau intensiv um die Resozialisation von Kindern bemüht, die bisher auf der Straße gelebt haben, finanzierten wir Schreib- und Malsachen für die Alphabetisierung, Werk- und Bastelmaterial und einfache Werkzeuge für den Hobbyraum, Sämereien und Gartengeräte für den „Therapeutischen Garten“, Sport- und Spielsachen, Ausflüge, kleine Feste, Bekleidung für neu aufgenommene Straßenkinder, Winterjacken, Stiefel, Mützen und Handschuhe für Weihachten etc. Viele Straßenkinder sind dank der guten Betreuung in der Auffangstelle geblieben und nicht wieder auf die Straße zurückgekehrt. Sie fügen sich in die neue Gemeinschaft ein und haben durch kleine Erfolgserlebnisse Selbstvertrauen gewonnen.

Straßenkindern halfen wir auch in 4 weiteren Straßenkinderheimen und durch Zuschüsse für die Suppenküche von „Timisoara `89“.

Ein Schwerpunkt unseres Engagements ist seit einigen Jahren die Hilfe für bedürftige Familien mit Kindern. Etwa 30 Familien unterstützten wir auch 2004 mit monatlich 25–60 Euro und weitere 150 Familien gelegentlich mit 20-100 Euro, z.B. für den Kauf von Lebensmitteln, Schulmaterial, Medikamenten, warmer Kleidung oder Brennholz für den Winter, bei schwerer Krankheit oder einem Todesfall in der Familie oder in anderen Notlagen. 2005 sollen noch mehr arme Familien finanzielle Hilfe erhalten.

Für das warme Mittagessen, das die Armenküche Mehala 4-mal pro Woche an über 100 Not leidende Menschen ausgibt, konnten wir dank unserer großherzigen Sponsoren in diesem Jahr die Hälfte der benötigten Lebensmittel finanzieren.

Für 2005 ist die Fortführung der bisherigen Projekte vorgesehen. Folgende neue Projekte sind u.a. geplant:

 Einrichtung von kleinen Kinder- und Jugendbücherei in 3 Kinderkliniken, damit die kleinen Patienten während ihres oft langen Klinikaufenthaltes durch interessanten Lesestoff aufgemuntert und von ihrer schweren Krankheit abgelenkt werden.
 

Nähkurs für junge Mütter in der Mutter-Kind-Station in Plopi. Dieses Angebot soll diesen Frauen helfen, die freie Zeit während ihres Mutterschaftsurlaubs sinnvoll zu nutzen und sich evt. eine Basis für eine spätere Berufstätigkeit, z.B. als Näherin in einer Fabrik, zu schaffen.

Traurigerweise ist  - mein geliebter Mann -

Hubertus Gollnick

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am 2.12.2004 unerwartet verstorben.

Auf seinen Wunsch wurde er in Temesvar beerdigt.
Er hatte nach seiner Pensionierung als ltd. Landesverwaltungsdirektor in NRW seit 1990 eine zweite Lebensaufgabe in Rumänien übernommen, eine Fachschule für Kinderkrankenpflege, Heilpädagogik und Erziehung in Temesvar aufgebaut und seine ganze Kraft für benachteiligte rumänische Kinder eingesetzt.
Dafür wurde er mit dem Landesverdienstorden NRW und der Ehrenbürgerschaft der Stadt Temesvar ausgezeichnet. Auf seine Initiative wurde der Verein „Hilfe für Kinder“ gegründet.Ich werde die Hilfe für bedürftige Menschen in Rumänien, um die ich mich viele Jahre lang mit meinem Mann gemeinsam bemüht habe, in seinem Sinne fortführen.             

Die Prinzipien seiner Arbeit werde ich weiter streng beachten:

  • Jede Spende wird ohne jeden Abzug für soziale Zwecke verwendet.
  • Konkrete Wünsche und Zweckbestimmungen der Spender werden strikt beachtet.
  • Jeder Spender erhält von mir einen Verwendungsnachweis und von unserem deutschen Verein “Hilfe für Kinder e.V.“ Heinsberg eine    Spendenquittung für das Finanzamt (unseren Vorsitzenden Klaus Wuppermann und Claudia Hahn danke ich herzlich dafür!).


Herzlichen Dank allen Spendern, die unsere „Hilfe für Kinder“ in diesem Jahr mit weit über 100.000,-Euro unterstützt und damit vielen benachteiligten Kindern und Familien in Rumänien Hilfe und Zuversicht geschenkt haben.


Salutari cordiale!
Mechtild Gollnick